VERBUNDPROJEKT — SWINNG

Geschäftsmodelle in der Softwareindustrie

CONWEAVER arbeitete im Software-Cluster-Projekt SWINNG im Arbeitspaket „Geschäftsmodelle in der Softwareindustrie“ zusammen mit fünf Projektpartnern an Untersuchungen zur Modellier-, Vergleich- und Bewertbarkeit von Geschäftsmodellen der Softwareindustrie.

Unternehmen lassen sich auf ganz verschiedene Arten miteinander vergleichen. Die Art des Vergleichs ist abhängig von den Zielen, die mit dem Vergleich erreicht werden sollen.

Ausgangsfrage: „Wie können Unternehmen strukturiert miteinander verglichen werden?“

Möchte man zum Beispiel Unternehmen hinsichtlich finanzorientierter Fragestellungen einander gegenüberstellen, bieten sich betriebswirtschaftliche Kennzahlen, wie etwa Return on Investment, an. Möchte man hingegen Unternehmen hinsichtlich architektonischer, organisatorischer, oder strategischer Aspekte vergleichen, kann man auf die Geschäftsmodelle der Unternehmen zurückgreifen (vgl. Burkhart et. al., 2011).

Die Geschäftsmodelle sind aber nicht in einer einheitlichen Form vorhanden. Um nun zwei oder mehr Unternehmen vergleichen zu können, bedarf es also zunächst einer festen Struktur für die vergleichbare Beschreibung ihrer Geschäftsmodelle. Nach welcher Struktur aber sollten solche Beschreibungen erstellt werden?

Strukturierte Beschreibung von IT-Geschäftsmodellen

Von unseren Projektpartnern wurde dazu ein Schema für IT-Unternehmen entwickelt, das aus 25 Elementen bzw. 25 Unterscheidungen besteht (Schief et. al., 2012). Unter anderem kann unterschieden werden zwischen IT-Unternehmen, die eher Hardware, Software oder Dienstleistungen anbieten. Unabhängig davon kann man auch Unternehmen unterscheiden, die eher eigene Produkte (d.h. Hardware, Software oder Dienstleistungen) herstellen, oder eher existierende Produkte anderer Unternehmen kombinieren. Zusammen genommen ergeben die 25 Unterscheidungen eine modellhafte, strukturierte Beschreibung eines IT-Geschäftsmodells eines IT-Unternehmens.

Vergleiche von Unternehmen mit Hilfe der Geschäftsmodelle

Modelliert man nun viele Unternehmen entsprechend des festen Schemas, so können diese Unternehmen strukturiert miteinander verglichen werden. In der Sprache der Informatik würde man ein entsprechend modelliertes Unternehmen als “Instanzen einer Klasse mit 25 Attributen“ bezeichnen. In der Sprache der Mathematik würde man von einem Vektor in einem 25-dimensionalen Vektorraum sprechen. Genau diese Instanzen bzw. Vektoren kann man nun verwenden, um paarweise Vergleiche zwischen den so repräsentierten Unternehmen zu berechnen. Die berechneten Ähnlichkeiten kann man nun für verschiedene weitere Analysen verwenden, zum Beispiel um Gruppen von ähnlichen Unternehmen zusammenzufassen.

Bewertungen von Geschäftsmodellen

Umgekehrt kann man fragen, welche Unterschiede in den Geschäftsmodellen besonderen Einfluss auf die Performanz der Unternehmen haben: Gibt es Geschäftsmodelle, die erfolgversprechender sind als andere? Dazu bedarf es zusätzlicher betriebswirtschaftlicher Kennzahlen. Mit diesen kann man nun die Strukturierungselemente selbst (d.h. die 25 Unterscheidungen) in Gruppen zusammenfassen, entsprechend ihres Einflusses auf die Performanz von Unternehmen (Schief et. al., 2012).

Projektumfang

Das Projekt SWINNG lief vom Juli 2010 bis Juni 2013 und wurde im Rahmen des Software-Clusters mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unter dem Förderkennzeichen 01IC10S05 gefördert.

Marktübersicht und Visual Analytics

Die modellierten Geschäftsmodelle, ihre Ähnlichkeiten, sowie die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen der zugrundeliegenden Unternehmen bilden einen komplexen Raum, der sich nicht ohne weiteres verständlich darstellen lässt.

Um diesen komplexen Raum einem menschlichen Analysten zugänglich zu machen, wurde im Projekt eine Komponente zur Integration und Visualisierung entwickelt (siehe Abbildung 1). Die Geschäftsmodell-Dimensionen und Kennzahlen sind darin frei wählbar und erlauben somit eine intelligente Interaktion mit dem Analyseraum.

Geschäftsmodelle und Geschäftsprozesse

Benachbarte Tasks im Verbundprojekt untersuchten ähnliche Fragestellungen zu Geschäftsprozessen und zur Transformation von Geschäftsmodellen hin zu Geschäftsprozessen.
Dabei zeigten sich ähnliche Lösungsansätze und mögliche Verknüpfungen, die bisher wenig oder gar nicht untersucht wurden. Abbildung 2 zeigt unsere dafür entworfene Architektur. Wir haben dabei versucht, die verschiedenen Ebenen und möglichen Wechselwirkungen entlang vier Phasen herauszuarbeiten. Details dazu findet der interessierte Leser in Caspar et. al. (2013).

Fazit

Our research has shown that a structured comparison of companies is indeed possible. This first requires a fixed, domain-specific description formula and a collection of business model instances. The methods of Information Retrieval and Visual Analytics can then be used on instances and additional indicators of the associated companies to perform complex analysis and comparisons.

Projektpartner

  • CONWEAVER GmbH
  • DFKI GmbH
  • Fraunhofer IGD
  • SAP AG
  • Software AG
  • TU Darmstadt
Weitere Informationen

Literatur

Burkhardt, T.; Krumeich, J.; Werth, D.; & Loos, P. (2011): Analyzing the business model concept: a comprehensive classification of literature. Proc. of the International Conference on Information Systems, Shanghai, 2011

Caspar, J.; Di Valentin, C.; Maier, S.; Mayer, D.; Pussep, A.; Schief, M. (2013): Vom Geschäftsmodell zum Geschäftsprozess und zurück - Konfiguration, Analyse, Transformation, Controlling. Erschienen in: Susanne Strahinger (Hrsg.): HMD - Praxis der Wirtschaftsinformatik, Vol. 50, No. 292, Pages 13-22, dpunkt, Heidelberg, 8/2013

Schief, M.; Pussep, A.; Buxmann, P. (2012): Performance of business models: empirical insights from the software industry. Proc. of the 20th European Conference on Information Systems, Barcelona, 2012

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